VENOSA
Die antike Ortschaft des Alto Bradanos an
der Straße, die Melfi zu Apulien führt, ist Venosa
dank seinem künstlerisch wie auch historischem Erbe sicherlich
eine der kulturellen Hauptzentren von ganz
Basilikata.
Geschichte
In den Ortschaften Sansanello, Terranera, Salici und Loreto
wurde seit dem Paläolithikum verkehrt und gewohnt. Die
Roemer eroberten es durch den Konsul Lucius Postumius im Jahre
291 v.Chr., ndem sie den Ort den Samnitern entrissen und es
zu einem der Hauptstädte der Via Appia machten, die Rom
mit Brindisi verband.
Dionysios von Halikarnassos berichtete in seinen Chroniken,
von der Bedeutung Venossas, die ihre eigene Münze schlagen,
eigene Gesetze ,einen eigene Senat und eine eigene Armee haben
kann.
Venosa hatte auch nach der Eroberung Roms, Autonomie und Bedeutung
in der Ordnung der Republik und im Zeitalter des Römischen
Kaiserreiches.
Während dem Zweiten Punischen Krieg und nach der Niederlage
von Canne (216 v.Chr.) durch der Karthager über die Roemer,
wurde Venosa zum strategischen Ort des Konflikts und beherbergte
für einige Jahre die Konsule und die römischen Truppen,
die in deutlichen Schwierigkeiten waren. Deshalb wurde die
Stadt von Hannibal angegriffen (207 v.Chr.), welcher durch
den Konsul Claudius Nero zurück gedrängt wurde.
Der Ort nahm an den sozialen Kriegen teil und rebellierte
sich gegen Rom (90-88 a.C.), erhielt aber trotzdem den Status
Munizipium, welches die Übertragung der Bürgerschaft
mit dem Wahlrecht eines jeden Bürgers vorsah. In diesem
Zeitalter wurde der lateinische Dichter Quintus Horatius Flaccus
(65 v.Chr.) geboren, welcher seine Kindheit in einem Venosa
verbrachte, das in schneller und dauernder wirtschaftlicher
Expansion war.
Man muss beachten, dass die Entwicklung die gesamte Kaiserzeit
umfasste, dank der Verstaerkung des Straßennetzes der
Via Appia, mit dem im II Jahrhundert n.Chr. durch den Bau
der Via Traiana in Apulien begonnen wurde.
Venosa geriet unvermeidlich in die Wut der Barbarischen Invasion
der Westgoten (410 n.Chr.) und der Wandalen (450) und endetet
mit der Einverleibung in das Ostgotische Reich (476-553),
durch welches es zum Haupt Verwaltungszentrum wurde (493).Das
Ende des Gotischen Reiches durch den griechisch-gotischen
Krieg (535-553) ist der Beginn einer vorübergehenden
Besetzung Süditaliens durch die Byzantiner, die schon
bald durch den Vormarsch der Langobarden (VI Jhd.), kapitulierten.
Diese regierten die Stadt in ihrem Gastald.
Im Jahre 842 und 985 plünderten die Sarazenen den Ort.
Mit der Schlacht am Olivento Fluss (1041) entzogen die Normannen
von Arduino die Stadt den Byzantinern und veranlassten den
Bau der Abtei SS.Trinità (1059), dem religiösen
Hauptmonument Venosas.
Die Staufer unter Friedrich II und seinem Sohn Manfred (1194-1266)
wollten den Ort unter die Besitztümer des Königshauses
aufnehmen und ließen ein Schloss auf den Ruinen einer
langobardischen Festung erbauen.
Die Anjou (1268) belehnten es an die Orsinis, welche ihre
Macht bis zum Jahre 1443 regierten, dem Jahr in welchem Venosa
durch Heirat an Pirro del Balzo gelangte. Dieser veranlasste
den Bau des Schlosses, welches noch heute sichtbar ist (1470).
Pirro del Balzo folgten ab dem Jahre 1561 die Gesualdos, die
Feudalherren und Prinzen von Venosa. Von der Familie wird
hauptsächlich Prinz Carlo Gesualdo erinnert (1560 - 1613),
der nach Meinung Torquato Tassos, ein großer Madrigalist
war, und trauriger Gattenmörder von Maria d’Avalos.
Zwischen Ende des XVI und dem Beginn des XVII Jahrhunderts,
erlebte Venosa eine kulturelle Auferstehung, in der einige
Akademien entstanden. Unter ihnen die Piacevoli und Soavi
Akademien, die Akademie der Rinascenti und eine Juraschule.
Venosa gelangte später unter das Lehen der Ludovisi und
der Caracciolos, welche es bis zum Umsturz der Feudalität
behielten (1806).
Nach einer starken Teilnahme an den Bewegungen der Carbonari
(1820) und denen zur Einheit, wurde Venosa Teil des Königreich
Italiens (1861).
Stadtbesichtigung
Die Stadt hat ein unermessliches historisches und architektonisches
Erbe aus verschiedenen Zeitaltern.
Venosa wurde auf einer begrenzten Ebenen von zwei Tälern
gegründet, dem Ruscello und dem Reale Tal. Das Pirro
del Balzo Schloss befindet sich im suedlichen Teil der Ebene
und liegt über der antiken Kathedrale der Stadt. Heute
ist es auch Sitz des Nationalen Archäologischen Museums.
Hier in der Nähe stehen auch der Anjou Brunnen (1298)
und die Purgatorio Kirche.
Das Hauptmonument von Venosa ist sie SS.Trinità Abtei
im Norden zwischen den römischen Mauern, aber außerhalb
der mittelalterlichen Ringmauer, die heute noch teilweise
vorhanden ist. Das Bild der bedeutendsten religiösen
Monumente vervollständigen die Kathedrale Sant’Andrea
San Martino, San Biagio, San Filippo Neri, S. Maria della
Scala und S. Michele Arcangelo, außerhalb extra moenia.
Vielzaehlig sind die Adelspalaeste von Venosa ,die zur Darstellung
der neuen Produktionsschichten ab dem XVII Jahrhundert entstanden
sind.
Von dem antiken Prunk bleibt der Archäologische Park,
in dem man ein römisches Amphitheater, die Thermen und
das Lapidarium Venusinum bewundern kann.
Orte von Interesse
SS. Trinità Abtei; Römisches Amphitheater; Horatii
Insel; Ruinen der Gräber von Marcello; Lapidarium Venusinum;
jüdische und frühchristliche Katakomben (III-IV
Jahrhundert); ehemalige Sammlung von Briscese; aragonisches
Schloss Pirro del Balzo (1470); Anjou Brunnen (1298); Sant'Andrea
Kathedrale (1470-1502); Purgatorio oder San Filippo Neri Kirche
(1679); San Martino Kirche (XIII Jahrhundert); San Biagio
Kirche; S. Maria della Scala Kirche; San Domenico Kirche und
Kloster; S. Michele Arcangelo Kirche; Gemeinde Pinakothek;
gotischer Bogen; Bischofspalast; Calvino Palast; Balì
Palast; Brunnen von Messer Oto (1313); Denkmal an den Kardinal
G. B. De Luca von Pasquale De Chirico; Orazio Denkmal; paläolithische
Ausgrabungsstätte von Loreto
Museen
- Archäologisches Nationalmuseum: Venosa Schloss; Archäologischer
Park von Venosa
Veranstaltungen
Fest von Sankt Joseph am 19. März ; Fest der Madonna
di Montalbo am Ostermontag; Fest der Madonna delle Grazie
am 1. Sonntag von Mai; Sankt Antonius Fest am 13. Juni; Fest
der "Ciammaruchidd" (Schnecken) am 14. August; Sankt
Rochus Fest am 16. August; Winzerfest im Oktober; Messen am
4. Juni, am 16. August, am 25 .September
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