MIGLIONICO
In panoramischer Lage auf einem Kamm zwischen dem Bradano
Tal und dem Basento Tal liegt Miglionico,
ein antiker Ort, der auch unter dem Name „Napulicch“
(klein Neapel) bekannt ist.
Geschichte
Funde aus der Ortschaft Cava S.Rocco die das Jahr VI bis
IV v.Chr. umfassen, bezeugen die Existenz eines italischen
oder griechischen Zentrums auf dem Gebiet des heutigen Ortes.
Die Gründung des modernen Miglionico scheint auf das
X Jahrhundert durch die Byzantiner zurück zu gehen, welche
eine Festung erbauten, um sich vor den kontinuierlichen Angriffen
der Sarazenen zu verteidigen.
Mit der Ankunft der Normannen zur Hälfte des XI Jahrhunderts
wurde Miglionico durch den Bau des Mauergürtels und des
Schlosses fortifiziert.
Durch den Thronbestieg der Anjou (1268) wurde Miglionico an
die mächtige Familie Sanseverino belehnt.
Der Machtuebergang an die Aragonier (1442) und die Entstehung
der reichen Handelsbourgoisie, die von ihnen unterstützt
wurde, erschufen neue soziale Spannungen zwischen dem König
und den Adelsschichten der Barone.
In das Schloss lud die Familie Sanseverino die mächtigsten
Baronen des Königreich Neapels (1.Oktober 1481) ein.
Im Malconsiglio Saal fand eine Versammlung wegen der Unterwerfung
durch König Ferdinand I von Aragonien, in der Erwartung
auf Hilfe von Seiten des Papstes, ihrem Alliierten in der
Auseinandersetzung mit der kaiserlichen Macht, statt. Dieser
Vorfall gelangte unter dem Namen „Verschwörung
der Barone“ in die Geschichte.
Stadtbesichtigung
das Schloss von Miglionico ist ein stattlicher Bau mit sechs
Aussentürmen, die den Eingang der Ortschaft dominieren.
Den Bau verdankt man den Normannen, der zu Zeit der Staufer
(XIII Jhd.) umgebaut wurde.
Wenn man in den Ort reinkommt, erreicht man sofort den Piazza
del Popolo, wo man die schöne Mutterkirche S.Maria Maggiore
mit einem interessanten Portal aus dem XIII Jahrhundert bewundern
kann und die in ihrem Inneren ein Polyptichon von Cima von
Conegliano (1499) verwahrt. Unter den Kultbauten sind erwähnenswert
die S.Maria delle Grazie Kirche(XIII Jhd.), die S.Francesco
Kirche mit dem schönen romanischen Glockenturm, die SS.Trinità
Kirche mit inneren Fresken und das ehemalige Kloster Padri
Riformati, welche auch mit einem romanischen Glockenturm aus
dem XIV Jahrhundert versehen ist.
Vielzählig sind die Ausflüge in das wunderscheone
umliegende Gebiet und zum S.Giuliano See, wo es unter anderem
möglich ist, die Cento Sani Krypta aus dem VIII Jahrhundert
zu besuchen.
Orte von Interesse
Malconsiglio Schloss; Mutterkirche S. Maria Maggiore; Antike
Türme; San Francesco Kirche; Trinità Kirche; ehemaliges
Kloster Padri Riformati; Madonna delle Grazie Kirchlein (XII
Jhd.); Porticella Kirche; Monte dei Morti Kirche; San Giuliano
See; Cento Santi Krypta (VIII Jhd.); S. Giuliano See; Naturpark
von Pietrapenta.
Veranstaltungen
Fest der Madonna della Particella am zweiten Sonntag von
September.
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