BANZI
Zwischen Palazzo San Gervasio und Genzano di Lucania , gelangt
man nach Banzi, einem antiken die Umgebung
dominierenden Zentrum.
Geschichte
Das Gebiet wurde seit der Urgeschichte bewohnt und mit Sicherheit
von den Oskern, einem italischen Volk, gegründet.
Von
Titus Livius und Plutarch als Bantia bezeichnet, stand es
im Jahre 1793 wegen dem Fund der Tabula Bantina Osca, eine
Gedenktafel aus Bronze mit römischen Gesetzen aus dem
II Jahrhundert v.Chr. und Oskischen Gesetzen aus dem I Jahrhundert
v.Chr., im Vordergrund. Aus vorrömischer Zeit stammt
eine Nekropole aus dem VII-IV Jhd.v.Chr. und ein Heiliger
Ort mit Votiv Fundstücken (IV Jhd.v.Chr.)
In der Nähe besiegte im Jahre 208 v.Chr. der karthagische
General Hannibal die Roemer. In Banzi wurde aus römischem
Zeitalter, die Reste eines Tempels und ein römische Domus
mit Thermen gefunden. Während der Kaiserzeit gewann Bantia
wegen seines Handels an Bedeutung. Nach den kurzandauernden
Barbarischen Invasion und dem Ostgotischen Reiche (496-535)
wurde es von den Byzantinern von Belisario und Narsete durch
den griechisch-gotischen Krieg (535-553) vernichtet. Im VI
Jahrhundert war es aktives langobardisches Zentrum.
Im Hochmittelalter (VIII Jhd.) gründeten einige Benediktinermönche
auf dem heiligen oskisch-römischen Gebiet die Abtei Santa
Maria, die später von Grimoaldo III oder IV an die Abtei
Montecassino abgegeben wurde. Die Abtei erlebte ihren Höhepunkt
in normannischem und staufischem Zeitalter, indem es von Papst
Urbano II im Jahre 1088 geheiligt wurde.
1300 gelangte die Abtei zuerst an die Augustiner und dann
an die Franziskaner, welche sich dazu entschieden sie zu verlassen
um ein neu anliegendes Kloster zu bauen.
Bantia wurde schon seit jeher von Geistlichen verwaltet, bis
zum Jahre 1806, dem Jahr der Abschaffung der Feudalität
und der Kirchenpriviliegien durch die Franzosen des Throns
von Neapel. Die Güter der Abtei wurden an Privatpersonen
verkauft, wodurch der sie umliegende Ort entstand und sein
heutiges Aussehen erhielt.
Stadtbesichtigung
Im Zentrum der Ortschaft befindet sich die Abtei Santa Maria,
die von benedektinischen Mönchen im VIII Jahrhundert
gegründet wurde und an welcher die Pfarrkirche liegt,
die von außen mit einem Basrelief aus Marmor (1331)
geschmückt ist und in ihrem Inneren eine Madonnen Holzstatue
(XIII Jhd.) verwahrt.
Aus dem Mittelalter existieren noch die Reste der Ringmauer,
ein quadratischer Turm aus dem XII Jahrhundert und das Schloss
in der Ortschaft Arioso.
Der Archäologische Park ist ein Besuch wert. Er verwahrt
die römischen Reste von Bantia und einige Grundbauten
aus hellenistischem Zeitalter.
In der Ortschaft Pierfaone kann man die Wallfahrtskirche Madonna
di Monteforte, aus dem XII Jahrhundert, besuchen. In ihrem
Inneren befindet sich das Fresko mit byzantinischen Einflüssen
„Cristo Pantocrator“ (XII-XIII Jhd.).
Zwei Kilometer von Banzi entfernt kann man Fonte Nocella besuchen,
das auch als „Fons Bandusiae“ identifiziert wird
und in den Oden von Horaz zitiert steht.
Orte von Interesse
Abtei S. Maria (VIII Jhd.); Mutterkirche S. Maria Maggiore
(XIII Jhd.); Kirche S. Gerardo (XVI Jhd.); Schloss in der
Ortschaft Arioso; Turm (XIII Jhd.); Franziskanerkloster; Mittelalterliche
Ringmauer (XIII Jhd.); Wallfahrtskirche Madonna di Monteforte
in der Ortschaft Pierfaone (XII Jhd.); Archäologischer
Park; Fonte Nocella (fons Bandusiae); Römische Ausgrabungsstätte
in der Ortschaft Cervarezza (II Jhd.).
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