ABRIOLA
Nicht weit von Potenza, auf einem felsigen Ausläufer,
in ca. 1000 m Meereshöhe, liegt Abriola,
ein Ort mit panoramischem Ausblick, der von seiner Mutterkirche
dominiert wird.
Geschichte
auch wenn es nur wenige Angaben über das Mittelalter
gibt, scheint die Stadt im IX Jahrhundert von Sarazenen, die
aus dem nahegelegenen Kampanien kamen, fortifiziert worden
zu sein. Daraufhin wurde es wahrscheinlich von dem Sarazene
Bomar verwaltet.
Unter den Langobarden im Jahre 907, wurde die Stadt Signoria
und an den Langobarden Sirifo übergeben.
Die Staufer folgten den Normannen am Ende des XII Jahrhundert,
erweiterten das Schloss und bauten es um, genau wie es auch
die Anjouer im darauffolgenden Jahrhundert taten.
Während dem Reich der Anjou wurde Abriola zum Lehen verschiedener
mächtiger Adelsfamilien ganz Süditaliens und im
Mittelalter zum Lehen von Caimano di Capaccio und der Familie
Filangieri. Im XVI Jahrhundert, während der spanischen
Herrschaft, wurde es Lehen der Prinzen von Orange, dann der
„di Sangros“, der Carracciolos und der Federicis,
die bis zum Ende der Feudalität regierten. Das Ende der
Feudalität kam durch die Festlegung des Gesetzes durch
Joseph Bonaparte zustande, der 1806 den Thron Neapels bestieg
1809 wurde Abriola von einer Brigantenbande, die von Rocco
Buonomo kommandiert wurde, überfallen und teilweise angezündet.
Auch das Schloss wurde gestürmt und die Federicis aus
dem Ort vertrieben.
Im Risorgimento stimmte die Ortschaft den republikanischen
Idealen zu und wurde Sitz einer Carbonari Zusammenkunf.
Stadtbesichtigung
Abriola enthüllt seinem Besucher durch die Geometrie
der Straßen des alten Stadtzentrums seine arabischen
Ursprünge. Die Reste der mittelalterlichen Mauer und
des Schlosses mit dem Portal des Rinascimentos und einem viereckigen
Turm sind heute noch sichtbar.
Die Ortschaft wird von der Mutterkirche dominiert, die ein
schönes Portal mit Steinfriesen besitzt und in seinem
Inneren Fresken sowie eine mehrfarbige Holzstatue der Madonna
mit Kind verwahrt. Der Rahmen der religiösen Bauten wird
durch die SS.Annunziata Kirche aus dem Spätmittelalter
mit bedeutenden Fresken und der San Giuseppe und San Gerardo
Kirche vervollständigt.
Ein unbedingtes Muss ist ein Besuch des Heiligtums von Monteforte
auf dem Monte Faone, dessen erster Kern im XII Jahrhundert
entstand und kostbare Fresken des XII, XIII und XIV Jahrhunderts
aufbewahrt.
Der heilige Patron von Abriola ist Sankt Valentin, der Schutzpatron
der Verliebten, der am 14.Februar in der Ortschaft mit dem
Anzünden der sogenannten fucanoli, ein Feuer aus trockenen
Ginsterästen, gefeiert wird. Um diese herum singen die
Einwohner Abriolas Volkslieder, zu denen sie von einer Drehorgel
begleitet werden.
Abriola ist während dem Winter dank der Nähe zu
dem Sellata-Pass und der Ortschaft Pierfaone, mit seinen Skianlagen,
auch als Touristik Skiort bekannt.
Orte von Interesse
Mutterkirche Santa Maria Maggiore (1400); Reste des Schlosses;
S. Gerardo Kirche; S.S. Annunziata Kirche (Spätmittelalter);
S. Giuseppe Kirche; Wallfahrtsort Monteforte (1.100, außerhalb
der Stadt auf dem Monte Pierfaone).
Veranstaltungen
Sankt Valentins Fest am 14. Februar; Autorennen Abriola-Sellata
am 10 Juli; Historische Gedenkfeier zur Erinnerung an den
Angriff der Briganten am 23 Juli.
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