BELLA
Auf halbem Weg zwischen Avigliano und Muro Lucano befindet
sich Bella, ein antikes Zentrum aus vorrömischer
Zeit, das heute in Grenznähe zu Kampanien liegt.
Geschichte
Das Gebiet wurde zur Antike und in römischer Zeit von
den Oskern bewohnt. Erst im Mittelalter erlangte Bella eine
bedeutende politische Rolle im Süden, hauptsächlich
im normannischen und staufischem Zeitalter durch den Bau des
Schlosses, das später von den Aragoniern modifiziert
wurde.
Bella wuchs durch die Vereinigung der umliegenden Gehöfte
unter der Verwaltung des Kaiser Friedrich II. Es wurde an
die Familie Acciaiuoli belehnt und im XIV Jahrhundert teilweise
zerstört.
Durch den Willen von König Ladislaus (XV Jhd.), bekam
Bella im darauffolgenden Jahrhundert den Statut einer Königsstadt,
indem es 14.700 Dukaten zahlte (1562). Den Titel wollte die
Stadt aber sofort ablegen indem es sich der Familie Rondone
(1564) anvertraute, welche Bella 1591 an die Familie Caracciolo
verkaufte. Die neuen Herrscher regierten die Stadt bis zum
Jahre 1806, dem Jahr der Abschaffung der Feudalität.
Im XVII Jahrhundert wurde Bella wie die ganze Region von Plagen
(1656) Hungersnöten und dem Erdbeben im Jahre 1694 geschwächt,
welches zahlreiche Tote beklagte und die Wohnorte beschädigte.
1799 stimmten die Einwohner den Idealen der Republik zu, die
von den Franzosen nach der Revolution in Italien verbreitet
wurden. Die Bevölkerung nahm auch an den Carbonari und
Risorgimento Bewegungen aktiv teil, die unter dem savoyischen
Königreich zur Einheit Italiens führten (1861).
Im gleichen Jahr nahmen Briganten den Ort ein und plünderten
ihn aus.
Nach dem Übergang von Bella an das Königreich Italiens,
begann eine Sequestrationspolitik und die Felder wurden an
die Bauern der Umgebung verteilt.
1980 beschädigte ein weiteres Erdbeben den Ort.
Stadtbesichtigung
Von dem antik gegruendetem Schloss bleiben heute das Portal
und zwei Türme übrig. In Bella kann man die Mutterkirche
Assunta und Santa Maria delle Grazie aus dem 15.Jahrhundert
besuchen, die in ihrem Inneren vielzaehlige Fresken aufbewahrt.
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In der Umgebung findet man Fundstücke aus römischem
Zeitalter.
Orte von Interesse
Aragonisches Schloss (XI Jhd.); Mutterkirche Assunta (XV
Jhd.); S. Maria delle Grazie Kirche (XVI Jhd.).
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