ACERENZA
Im Norden der Basilikata, auf halbem Weg zwischen Irsina
und Avigliano, auf dem Gipfel eines Felsens zu Füssen
dessen der Bradano Fluss und sein Nebenfluss Fiumarella fließen,
liegt in panoramischer Lage die antike Ortschaft Acheruntia.
Geschichte
Archäologische Zeugnisse aus dem Neolithikum wurden
in Serra Altura entdeckt, während auf dem Monte La Guardia,
Reste des Wohnortes aus dem Eisenzeitalter und prähistorische
Fundstücke ans Licht kamen.
Diese verraten, dass das
Gebiet Acerenza, schon seit jeher von unseren Vorfahren bewohnt
wurde.
Mit Sicherheit existierte Acerenza schon im VI Jahrhundert
v.Chr. und wurde wahrscheinlich schon lange vor den Oskern
unter dem Name Akere gegründet. Später war es bei
den Griechen unter dem Name Acherontis bekannt. Ein Grab und
eine Statue von Herakles wurden auf dem Gebiet gefunden.
Die Roemer eroberten die Stadt im Jahre 318 v.Chr. unter dem
Konsul Giunio Bubulco. Acerenza wurde im darauffolgenden Jahrhundert
zur Befestigungsanlage zur Unterstützung der Kriege gegen
den König von Epirus, Pyrrhus. Acheruntia wird im Jahre
210 v.Chr. von den Römern unter dem Konsul Laevinus erobert
und fester Teil der Römischen Republik, dann zur ersten
Kolonie und später Gemeinde (I Jhd. v.Chr.).
Im V Jahrhundert wurde die Stadt Bischofssitz. Nach dem Fall
Roms, wurde Acerenza von Totila, dem König der Ostgoten,
von 541 bis 552 besetzt, der im Kampf von der byzantinischen
Armee besiegt wurde, die später ganz Süditalien
besetzte.
Es blieb nur für kurze Zeit unter dem Territorium des
Oströmischen Reiches und wurde schon im VII Jahrhundert
Teil des Herrschaftsbereiches der Langobarden, die ein Schloss
erbauen ließen, das mehrere Male umgebaut wurde. Sie
machten Acerenza zur Hauptstadt eines Gastaldats, unter dem
Fürstentum von Salerno. Im VIII Jahrhundert wurde eine
Kathedrale durch den Willen des Bischofs Leone II erbaut.
Im Jahre 978 eroberten die Byzantiner die Stadt erneut, regieren
diese aber für nur wenige Jahrzehnte. Schon ab der Hälfte
des XI Jahrhunderts wurde Acerenza Hoheitsgebiet der Normannen
unter Robert Guiskard, der die Ortschaft an den Graf Umfredo
übergab, der von Asclettin gefolgt wird. Im gleichen
Jahrhundert wurde auch die neue Kathedrale erbaut.
Durch den Zusammenschluss an das Stauferreich am Ende des
XII Jahrhundert, wurde Acerenza von Galvano Lancia, dem Onkel
des Prinzen Manfredi, verwaltet.
Durch die Anjouer (XIII Jhd.) gewann Acerenza durch seine
strategische geografische Lage zwischen Rom und dem Osten
noch mehr an Bedeutung. Die Herrscher der Ortschaft waren
die Familien Sanseverino, die Durazzos, die Ruffos, die Barnotas
und die Morras.
1456 wurde Acerenza stark von einem Erdbeben beschädigt,
wodurch mehr als 1000 Einwohner ums Leben kamen. Während
dem Jahre 1500 unter der spanischen Herrschaft wurden wichtige
Renovierungsarbeiten der Kathedrale und des Glockenturms vorgenommen.
In den darauffolgenden Jahrhunderten, wurde Acerenza von den
Adelsfamilien Ferrillo, Orsini, Pinelli, Pignatelli-Belmonte
und Lancillotti, verwaltet und später von der Adelsfamilie
Panni für 21.500 Dukaten erworben. Nach der Republik
und dem Risorgimento schloss sich Acerenza 1861 an das Königreich
Italien an.
Stadtbesichtigung
Acerenza ist eine mittelalterliche Ortschaft, die die darauffolgende
Macht noch unversehrt verwahrt. Die Stadt erreicht man durch
die Reste der Porta San Canio, welche sich an der mittelalterlichen
Ringmauer öffnet. Bergauf läuft man an bezaubernden
reich dekorierten Palästen des achtzehnten Jahrhunderts
vorbei (Saluzzi,Caramuta) bis zum Gipfel des Hügels,
auf dem sich imposant eine der interessantesten Kathedralen
ganz Basilikatas erhebt: S. Canio oder Assunta (XI Jhd.).
Weitere interessante Kirchen, die es zu besuchen gilt, sind
die San laverio Kirche, die Annunziata Kirche und die San
Vincenzo Kirche, in der Nähe des komplett renovierten
Schlosses.
Außerhalb des historischen Zentrums, kann man das Sant’Antonio
Kloster besuchen, dass Sitz eines Holzschnitzerei - Museums
ist.
Orte von Interesse
romanische Assunta und San Canio Kathedrale (XI Jhd.); Annunziata
Kirche (1200), San Laviero oder Purgatorio Kirche; zylindrischer
Turm des Belmonte Schlosses; - Sant'Antonio Kloster (1570),
Piani della Maddalena; Bauernhaus.
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