SQUILLACE
An dem gleichnamigen Golf der ionischen Küste liegt
Squillace, ein Ort der reich an Geschichte
und Kunst ist.
Geschichte
Das aktuelle Zentrum entstand im Zeitalter der langobardischen
und sarazenischen Überfälle (VII-VIII Jhd.) und
veranlasste die Einwohner der ehemaligen römischen Kolonie
Scolacium dazu, auf den aktuellen Hügel zu ziehen um
eine bessere Kontrolle über das Gebiet zu haben.
Die römische Stadt kommt aus dem antiken griechischen
Skyllétion. Der Legende nach wurde der Ort von Odysseus
oder Menestheus, nach der Zerstörung von Troja, gegründet.
Der Geschichte nach wurde der Ort aber von Athen gegründet.
Skyllétion trat schnell schon in die Einflusssphäre
der griechischen Kolonie Cróton und folgte auch seinem
historischen Schicksal. Dann wurde der Ort von Dionysios I
(387 v.Chr.), dem Tyrann von Syrakus eingenommen, welcher
es an den alliierten Ort Locri annektierte.
Im IV Jahrhundert trat es unter das Herrschaftsgebiet der
Bruttier, einem italischen Volk von Schäfern und Kriegern,
deren Verwaltungszentrum Cosenza war.
Dem kurzen Versuch des Griechen Agathokles (299 v.Chr.) Kalabrien
und Sizilien zu erobern, folgte der Krieg zwischen Rom und
Tarent und die darauffolgenden Pyrrhuskriege (280-275 v.Chr.)
die der Römischen Republik große Teile des Südens
überließen.
Während dem Zweiten Punischen Krieg bekam der Ort wie
andere griechische Städte die hoffnungslose Unterstützung
von Hannibal, den Römern zu widerstehen. Nachdem der
karthagische General Italien (203 v.Chr.) verließ, wurde
das Zentrum römische Kolonie unter dem Name Scolacium.
Während der Kaiserzeit erblühte der Ort immer weiter
und wurde im IV Jahrhundert Bischofssitz.
Hier wurde Flavio Aurelio Magno Cassiodoro (490-583 v.Chr.),
der erste Minister des Kaiser Theoderich und des Goten Witichis,
geboren, welcher am Ende seiner Laufbahn wieder nach Scolacium
ging und Vivarium und Castellense gründete. Ersteres
war ein Studienzentrum und Bibliothek, die als eine der ersten
Universitäten Europas angesehen wird und Zweiteres ein
Studienzentrum der Landwirtschaft.
Die Stadt wurde wegen den Auseinandersetzungen des griechisch
gotischen Krieges (535-553 v.Chr.) und den ständigen
Überfällen der Langobarden (VI Jhd.) und Sarazenen
(VIII Jhd.) verlassen und kam erst durch archäologische
Ausgrabungen von Ermanno Arslan im 20.Jahrhundert wieder ans
Licht.
Das aktuelle Squillace erschien in der Geschichte im Brief
von Papst Gregorius Magnus an den Bischof von Squillace, Giovanni
(598). Der Ort wurde von den Byzantinern fortifiziert und
erlitt für lange Zeit den Angriff der Sarazenen, welche
es 904 eroberten.
Nachdem es kurz darauf zum Oströmischen Reich (965) kam,
wurde Squillace schnell von Normannen eingenommen, die von
Wilhelm Eisenarm (1044) geführt wurden. Dieser ließ
das Schloss und die Kathedrale (1096) erbauen. Unter ihrer
und der darauffolgenden Herrschaft der Staufer (1194-1266),
erblühte die Stadt wirtschaftlich.
Mit den Staufern kam Squillace unter Elisabeth von Hauteville,
Riccardo (1231), Friedrich Lancia (1256), dem Bruder von Bianca
Lancia, Gattin von Friedrich II, und unter Galvano Lancia.
Unter den Anjou (1266) wurde es an Tommaso de Marzano (XIV
Jhd.) und die Del Balzos belehnt.
Auf den Wille der Aragonier hin kam es zur königlichen
Domäne, an Prinz Friedrich von Aragonien (1485) welcher,
nachdem er König von Neapel wurde, den Ort an Goffredo
Borgia (1494) übergab, dessen Nachkommen bis 1735, dem
Jahr der Thronbesteigung der Bourbonen beider Sizilien, regierte.
Das Erdbeben von 1783 änderte das architektonische Aussehen
von Squillace. Viele Bauten wurden nach dem architektonischen
Geschmack der Zeit wiedererbaut.
In bourbonischem Zeitalter wurde das Schloss zum Gefängnis,
in dem Vertreter des Risorgimento Aufstands aufgenommen wurden.
Stadtbesichtigung
Der Vergine Assunta in Cielo Dom (1784-1798) wurde auf der
normannischen Kathedrale erbaut und verwahrt bedeutende Kunstwerke.
In der Umgebung kann man die Immacolata oder die S. Nicola
delle Donne Kirche besuchen.
Unterhalb des Ortes findet man viele Steinportale der Adelspaläste.
Man erreicht den Rathausplatz, wo der Palazzo Pepe steht,
der ein Grabstein beherbergt, der an den Bau eines römischen
Aquädukts erinnert (143 d. C.).
Hier in der Nähe steht die San Matteo Kirche mit schöner
Fassade aus dem Rinascimento.
In der Via Antico Senato liegt das bedeutende S.Maria della
Pietà Kirchlein und das zweiboegige Fenster von Casa
Teti aus dem 14.Jahrhundert.
Squillace wird von seinem Schloss dominiert, das von den Byzantinern
gegründet und von den Sarazenen belagert und eingenommen
wurde. Es wurde von den Normannen wieder und von den Anjou
umgebaut. Von hier aus genießt man einen atemberaubenden
Ausblick über die ionische Küste und Catanzaro.
Vielzählig sind die möglichen mittelalterlichen
Zentren, zur Abtei S. Maria della Roccella und zum Archäologischen
Park Scolacium.
Orte von Interesse
- Resti del Castello Normanno
- Cattedrale della Vergine Assunta in Cielo (1784-98)
- Palazzo Vescovile
- Ruderi della Chiesa e Convento di S. Chiara
- Chiesa dell'Immacolata o di S. Nicola delle Donne
- Chiesa di S. Matteo
- Chiesetta Gotica di S. Maria della Pietà (XIII sec.)
- Chiesa di S. Pietro
- Portali di Casa Mungo e Casa Megna
- Palazzo Pepe
- Palazzo Maida-Chillà
- Finestra di Casa Teti
- Parco Archeologico di Scolacium
- Antiquarium del Parco Archeologico
- Abbazia di S. Maria della Roccella
- Visita di Catanzaro
- Visita di Máida
- Visita di Soverato
Museen
- Museo Diocesano di Arte Sacra
Veranstaltungen
- Nessun Evento segnalato
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