BELMONTE CALABRO
Nicht weit von Amantea und der thyrrenischen Küste liegt
Belmonte Calabro. Der Ort erhebt sich auf
dem Gipfel eines Hügels, der noch von einer mittelalterlichen
Mauer umgeben wird.
Geschichte
Die Sichtug von Belmonte, zeigt schon, unterhalb der Küste,
die Notwendigkeit zur Verteidigung, die seine Gründer
zu befriedigen versuchten.
Tatsächlich vereinigten sich
im Mittelalter, während den ständigen Einfällen
durch die Sarazenen (IX Jhd.), die Einwohner einiger Gehöfte
auf dem Hügel, um einen runden Turm zu errichten, zu
dem dann zwei andere Türme (XII Jhd.) und die Ringmauer
hinzukamen.
Das Schloss wurde im Jahre 1270 nach dem Aufstand gegen die
Anjou von Amantea erbaut. Nachdem der Aufstand niedergeschlagen
wurde, befahl Karl I von Anjou seinem Feldwebel Drogon von
Beaumont auf dem Hügel eine Festung zu errichten, die
den Name seines Gründers erhielt. Zehn Jahre danach existierte
hier ein kleines Dorf, das den Namen seines Schutzpatronen
erhielt: San Bonaventura.
Der König vertraute die Grafschaft an Pietro Salvacossa
(1338), der schon Herrscher von Ischia war. Er versuchte innerhalb
weniger Jahre auch die Gehöfte von Santa Barbara und
Tarifi einzunehmen, wurde aber von Königin Johanna I
von Neapel davon abgehalten. Die Königin übergab
das Lehen von Belmonte an Guglielmo Sacchi (1367), dessen
Familie die Verwaltung bis zur Thronbesteigung Neapels der
Aragonier regierte, welche Belmonte an Galeazzo Di Tarsia
(1443) belehnten.
Die Tarsias regierten bis 1573, als Belmonte an Torino Ravaschieri
verkauft wurde, dessen Nachfolger die Pinellis und schließlich
die Pignatellis waren. All diese Familien hinterließen
ihre architektonischen Spuren in den wunderschönen Adelspalästen.
Nach der Ausrufung der Republik von Neapels (1799) wurde in
Belmonte ein Freiheitsbaum auf dem Piazza gepflanzt. Der Zusammenstoß
mit den Truppen des Kardinal Ruffos war unvermeidlich. Nachdem
sich der Aufstand gelegt hatte, kam die Herrschaft unter die
Bourbonen, die wenige Jahre danach der Ankunft der Franzosen
in Kalabrien (1806) gegenüberstehen mussten.
Belmonte wurde für lange Zeit belagert und erst am 17.
Februar 1807 von den Franzosen erobert.
Der Wiener Konzil übergab die Herrschaft Süditaliens
an die Bourbonen (1816) welche diese bis zur Einheit des Italienischen
Königreiches (1861) ausübten.
Ein Erdbeben beschädigte 1905 die Ortschaft schwer.
Stadtbesichtigung
Belmonte zeigt stolz seine mittelalterlichen Spuren in der
großen Verteidigungs- Ringmauer, die die untere Ortschaft
umgibt.
Nennenswert unter den Kirchen ist die Collegiata dell'Assunta
Kirche mit Gemälden aus dem 18.Jahrhundert, die mittelalterliche
Purgatorio Kirche (1270) und die Annunciazione Kirche mit
einem schönen Steinportal.
Bedeutend sind auch die Paläste der Gehoefft, die Belmonte
in den Jahrhunderten regiert haben: Ravaschieri, Del Giudice,
Pignatelli.
Vom Schloss ist nach dem Erdbeben vom 28. März 1783,
der französischen Belagerung (1806-7) und den verschiedenen
Ausplünderungen nichts mehr übrig geblieben.
Nicht zu vergessen ist eine Verkostung der berühmten
und köstlichen Tomaten von Belmonte, das kulinarische
Aushängeschild des Ortes.
Orte von Interesse
- Collegiata di Santa Maria Assunta in Cielo (1586)
- Chiesa del Purgatorio (1270)
- Chiesa dell'Immacolata Concezione (1622)
- Convento e Chiesa del Carmine (1562)
- Convento e Chiesa dei Cappuccini
- Chiesa dell'Annunciazione
- Chiesa S.Pasquale Bylon
- Chiesa dei Vadi
- Palazzo del Rivellino (1579)
- Palazzo Barone-Del Giudice (XVIII sec.)
- Palazzo Pignatelli (XVIII sec.)
- Palazzo Ravaschieri della Torre (1640)
- Monumento a Michele Bianchi
- Monumento ai Caduti in Guerra
- Torri costiere
Museen
- Museo della civiltà contadina, Palazzo Baronale
Veranstaltungen
– Karnevale;
- Patronsfest des Heiligen Bonaventura am 14. Juli;
- Fest zu Ehren der Madonna del Carmine am 16. Juli;
- Nudelfest “co' i ziti de' piecoru “am 16. August
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