AIELLO CALABRO
In panoramischer Lage auf einem Hügel,
nur wenige Kilometer von der thyrrenischen Küste entfernt,
liegt die antike Ortschaft Aiello Calabro.
Geschichte
über den Ursprung des Ortes liegen keine nachgewiesenen
archäologischen Informationen vor. Einige aber verbinden
den Ort mit der griechischen Stadt Tyllesium oder Temesia.
Darüber versuchen einige archäologischen Forschungen
Klarheit zu geben.
Das Gebiet hat bis zur heutigen Zeit Fundstücke
ans Licht gebracht, die vom Paläolithikum bis zum Eisenzeitalter
reichen. Die Fundstücke wurden an verschiedenen Orten
gefunden.
Durch die Lage des Ortes in der Naehe der Via Popilia oder
Annia, die 132 v.Chr Reggio mit Capua verband, wurde Aiello
die gesamte Kaiserzeit ueber eine strategische Bedeutung übertragen.
Aiello wurde wie andere Staedte Kalabriens und Sueditaliens
von den Sarazenen (981) angegriffen und verwüstet.
Auch das Schloss von Aiello ist sehr bedeutend. Bei der Ankunft
der Normannen versuchte Robert Guiskard vergeblich vier Monate
lang den Ort zu belagern. Erst die Kapitulation der Einwohner
erlaubte ihm die Eroberung. Unter den Staufen (1194) wuchs
die Bedeutung von Aiello immer mehr. Sein Herrscher wurde
Riccardo, der Bruder des Erzbischofes von Salerno. Deshalb
widersetzten sich die Einwohner der Machtuebernahme der Anjou
(1266) in Italien und unterstützten unter Jubel den ghibellinischen
Aufstand des Jahres 1268.
Nachdem der innere Widerstand vorbei war fuehrte Karl I von
Anjou und seine Nachfolger eine unterdrueckende Steuerregelung
ein. Dadurch empfand das gesamte Volk Abneigung gegen sie.
Erst durch die Ankunft von Alfons von Aragonien (1442) besserte
sich die Situation, dank einem Handelsaufschwung. Der Koenig
entnahm Sersale die Verwaltung die sie ursprünglich durch
die Anjou zugeteilt bekamen und vertraute diese dem Vizekoenig
Siscar (1463) an, dessen Erben laenger als ein Jahrhundert
regierten.
Im darauffolgenden Jahrhundert gelangte die Familie Cybo Malaspina
(1574) an die Macht. Diese regierten Aiello bis zur Ankunft
der Bourbonen in Sueditalien. Waehrend dieser Zeit erlebte
der Ort oft Hungersnöte (1604), die Wirtschaftskrise
(1622) sowie die Schäden durch das schreckliche Erdbeben
von 1638. Die Bevölkerung verringerte sich. Nur der Adel
konnte die Wirtschaftskrise überleben und sogar neue
Adelspalaeste erbauen.
1783 zerstörte ein weiteres Erdbeben einen großen
Teil des Schlosses. 1799 stimmten die Einwohner den republikanischen
Idealen der Parthenopäische Republik zu. Der Aufstand
wurde allerdings schnell durch die Truppen des Kardinals Ruffo
unterdrueckt, fand aber erneut im Jahre 1801 und schliesslich
1806 statt, auch wenn diesmal gegen die Franzosen vorgegangen
wurde, die mittlerweile Herrscher ueber Neapel waren (1806).
Stadtbesichtigung
Aiello verwahrt, auch wenn es in der Geschichte von zahlreichen
Erdbeben getroffen wurde, noch seinen mittelalterlichen Staedtebau
in dem man rinascimentale und barocke Elemente vorfindet,
wie Balkone , Masken und Koepfe. Das erste religioese Gebaude
auf das man stoßen wird, ist die S.Maria delle Grazie
Kirche und der Palazzo Cybo Malaspina mit einer eleganten
Travertin Fassade. Der Besuch der religioesen Bauten wird
durch die Kirche S.Cosmo und S.Damiano mit seinem schoenen
Portal aus dem 16.Jahrhundert sowie durch die die Pfarrkirche
San Giuliano abgerundet.
Das Siscara Schloss, welches stark von den Erdbeben beschaedigt
wurde, verwahrt nur noch einige Türme und Mauerreste.
Orte von Interesse
- Ruderi del Castello dei Siscara
- Parrocchiale di San Giuliano
- Chiesa di San Cosmo
- Chiesa di S. Maria Maggiore (1493)
- Chiesa di S. Maria delle Grazie (1473)
- Chiesa di San Giuliano
- Chiesa di S. Francesco (1718)
- Palazzo Cybo Malaspina o Giannuzzi
- Palazzo dei Belmonte
- Palazzo Maruca
- Palazzo Civitelli
- Palazzo De Dominicis
- Palazzo Longo o Pucci
- Palazzo Di Malta (1600)
- Il Parco Archeologico di Serra Aiello
Museen
- Nessun museo segnalato
Veranstaltungen
- Fest zum Gedenken an die Madonna delle Grazie am 1. und
2. Juli;
- Fest zum Gedenken an San Geniale am 1. Mai Sonntag;
- Santa Lucia Markt am 13. Dezember.
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