PESCOCOSTANZO
Auch wenn es Zeugnisse fuer Ansiedlungen aus der Roemerzeit
gibt und die Eremitenkirchen Sant’Antonio und San Michele
auf heidnischen Kultstaetten erbaut wurden, ist die Ortschaft
Pescocostanzo mittelalterlichen Ursprungs,
wie man aus einem in einer Kachel im Kloster Montecassino
eingravierten Datum (1066) erkennen kann.
1108 wurde Pescocostanzo
von den Moenchen an den Grafen Oddone Valva uebergeben und
ging spaeter, in angevinischer Zeit, an die Familie Cantelmo
ueber. 1456 wurde Mittelitalien von einem schweren Erdbeben
erschuettert, in der Pescocostanzo zerstoert wurde, aber der
Wiederaufbau wurde durch die wachsende wirtschaftliche Bedeutung
der „Via degli Abruzzi“ (Handelsstrasse am Kamm
des Apennin entlang) beguenstigt, die hier verlief. Aus demselben
Grund erlebte die Stadt einen Bevoelkerungs- und Wirtschaftswachstum
und entwickelte ein starkes Autonomiestreben, das 1774 mit
dem Ankauf aller Laendereien ihres Lehnsherrn gipfelte. Die
Krise in der Wanderweidewirtschaft bringt eine oekonomischen
Tiefstand mit sich, der eine Entvoelkerung der Stadt zur Folge
hat.
Trotz der nicht allzu bedeutenden Groesse der Ortschaft hat
Pescocostanzo eine grosse Menge an Kunstwerken
aus Renaissance und Barock, angefangen von der Kirche Colleggiata
dell’Assunta, heute der hlg. Maria del Colle geweihten
Basilika mit ihrem spaetromanischen Portal (1558) und Treppe
(1580). Sie wurde im Erdbeben zerstoert und 1465 wieder aufgebaut.
Unter den vielen zu besichtigenden Kirchen seien hier genannt:
die Kirche Gesù e Maria mit barockem Inneren, das Franziskanerkloster
(1611) und das Kloster der Benediktinerinnen der Hlg. Scolastica
(1624).
Zahlreich sind auch die Beispiele sekulaerer Kunst in Form
von Palazzi: Palazzo Comunale und Palazzo Grilli (16.Jhdt.),
Palazzo Mansi, Palazzo del Governatore und viele andere.
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