ANVERSA
Flaturno war der Name dieser Ortschaft, bevor die Normannen
sie zu Beginn des 2. Jahrtausend eroberten und ihr den Namen
Aversa gaben. Ein anderer Namensursprung
koennte sich aus der geografischen Lage herleiten lassen:
„ad versus“ (in der Naehe), mit Bezug auf die
Gewaesser des Sagittariotals.
Mit Sicherheit war Anversa degli Abruzzi bereits 1150 ein
bedeutendes Zentrum, das zu den Besitztuemern des Grafen Simone
di Sangro gehoerte, Mitglied einer Familie, die bis 1431 an
der Macht war. Ihnen verdanken wir die Errichtung des normannischen
Kastells (12.Jhdt.), das leider im Erdbeben von 1706 beschaedigt
wurde.
Der Ort fasziniert durch die typische Atmosphaere von engen
Gaesschen und ploetzlich auftretenden Torboegen.
Erwaehnenswert sind die Kirche S.Maria delle Grazie (16.Jhdt.)
mit dem schoenen steinernen Renaissanceportal (1540) und einer
praechtigen Fensterrose und die romanische Kirche San Marcello
(11.Jhdt.) mit einem eleganten spaetgotischen Portal.
Panoramamaessig lohnt es sich, die Aussichtsstelle ueber den
Schluchten des Sagittario aufzusuchen und von dort ins Tal
zu gelangen, um die Ruinen der Kirche Santa Maria ad Nives
und das daneben liegende Kloster (9.Jhdt.) zu besichtigen.
In Anversa spielt die Handlung „meiner besten Tragoedie“
des Dichters Gabriele D’Annunzio: „Fiaccole sotto
il moggio“. (Lichter unter dem Scheffel)
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