LANCIANO
Lanciano scheint wie Sulmona von dem Helden
Solimo (1181 v.Ch.) gegruendet worden zu sein, eines Mitstreiters
von Aeneas (beide auf der Flucht aus dem zerstoerten Troja),
der ihr zu Ehren eines gefallenen Freundes den Namen Anxanon
gab. Obwohl es sich hierbei um eine Legende handelt, bestaetigen
archaeologische Funde doch die Existenz eines bewohnten Gebiets
bereits in der Bronzezeit.
Lanciano war dann Hauptstadt der Frentaner, eines italisch-sannitischen
Volksstamms, das in den sannitischen Kriegen gegen Rom kaempfte,
bis es annektiert und spaeter roemische Stadt wurde.
Von den Goten ausgepluendert, und von den Langobarden zerstoert,
ging sie dann ueber in byzantinische, fraenkische und normannische
(1060) Herrschaft, bis sie an das neue Reich Siziliens annektiert
wurde.
In der Folge kamen als Herrscher Schwaben, Angeviner und Aragoneser.
Im 14.Jhdt. erlebte die Stadt eine wirtschaftliche Bluetezeit
dank ihres Sinns fuer den Handel; sie wurde das groesste bewohnte
Zentrum in den Abruzzen.
Nach der Entdeckung Amerikas und der Verschiebung des Handels
von der Adria zum Atlantik kam auch fuer Lanciano eine Zeit
des wirtschaftlichen Niedergangs.
In Lanciano befindet sich eines der wichtigsten Monumente
der Region: die romanische Kirche S.Maria Maggiore (1227),
die in burgundisch-zisterziensicher Bauweise errichtet und
mit einem gotischen Portal verziert wurde. Andere Sakralbauten
sind: S.Francesco (1258), S.Agostino (1270), S.Biagio (1059)
und die Basilika der Madonna del Ponte, gegen Ende des 18.Jhdts
in neoklassischem Stil erbaut.
Von historischem und kulturellem Interesse sind auch die Tuerme
„Torri Montanare“, Reste der am Ende des 10.Jhdts
erbauten Stadtmauer, die Anfang des 20.Jhdts abgerissen wurden,
um den Zugang zur Stadt zu erleichtern.
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