PERUGIA
Perugia war einst sehr altes Zentrum der
Umbrer, bekannt unter dem Namen Peroscia.
Später war es Stadt der „zwölf etruskischen
Städte“ mit dem Namen Perusia (310 v.Chr. war es
eine der bedeutendsten etruskischen Städte) und dann,
nach den Auseinandersetzungen der Etrusker und der Allianz
mit Rom römisches Zentrum. Unter Augustus wurde die Stadt
unter dem Namen Augustea Perusia wiedererbaut und wurde schon
bald zu einer florierenden Stadt. Es hat noch einen großen
Teil seines ursprünglichen Aufbaus beibehalten. Nach
seiner Vergrößerung im Mittelalter und durch die
alte Ringmauer, erfuhr die Stadt eine große Erneuerung
seiner Bauten. Nachdem der Ort durch Totila verwüstet
und von Narses wiedererobert wurde, gelangte es unter die
Langobarden, die es zum Sitz eines Herzogtums machten (VI
Jhd). Dann kam es unter den Schutz und die Hoheit der Kirche
(VIII Jhd.) im Zeichen der Guelfen, das gegen die nahen Zentren
von Gubbio, Arezzo, Siena, Todi, Foligno und Assisi im Kampf
war. Perugia war einst Sitz der Päpste (XIII Jhd.) und
gab zu dieser Zeit vielen seiner Monumente und über siebzig
Türmen seinen Ursprung, die ihm den Beinamen Turrena
gaben. Nachdem der Steilhang ueberwunden wurde, breitete sich
die Stadt mit den historischen Stadtvierteln Porta Sole, Porta
Sant'Angelo, Porta Eburnea, Porta Santa Susanna und Porta
San Pietro, sternenförmig aus. Jedes von ihnen ist von
einer breiten zentralen Straße und vielzähligen
gewundenen Gässchen und Nebenstraßen gekennzeichnet.
Der Ort blieb allerdings nicht von den Kämpfen der Gegenpartei
verschont. Am Ende des XIV Jhd. kam es an Gian Galeazzo Visconti
,dem Herzog von Mailand dann zur Signoria von Braccio da Montone
(1416-1424) und den Baglionis , die im Kampf gegen die Oddis
waren und dessen blutige Kämpfe sich bis zum Jahre 1540
hinauszogen, dem Jahr, in dem die Stadt von Pier Luigi Farnese
wegen dem Pontifex Paulus III verwüstet wurde. Im XVI
Jhd. nach der kommunalen Freiheit, ließ Papst Paulus
II das Stadtviertel abreißen, das auf dem Hügel
des Landone stand, auf dem Antonio da Sangallo der Jüngere
die Festung erbauen ließ. Sie bekam durch den Papst,
den Namen “Paulus Hügel“
(später durch den Furor des Volkes im Jahre 1859 zerstört).
Die Gemeinde Richter mit ihren reinen administrativen Kompetenzen
wurden dennoch vom Nachfolger Paulus III, Julius III wiederhergestellt,
wodurch die Stadt wieder erblühte. Während der französischen
Herrschaft (1798-1814) war die Stadt Teil des Departements
von Trasimeno. Im Juni 1859 schlug der Überschuss der
päpstlichen Truppen die aufständischen Einwohner
Perugias (Massaker von Perugia) nieder, die den Paulus Hügel
zerstörten. Sie wurden daraufhin aber durch das päpstliche
Herrschaftsgebiet mit der Ankunft der piemontesischen Truppen
befreit (September 1860).
Ein modernes System von mechanisierten Pfaden, die aus einer
Serie von langen Rolltreppen besteht, die zum Teil im freien
und zum Teil im Inneren der antiken Bauten angebracht sind,
erlauben bequem die historische Altstadt auf dem Hügel
zu erreichen.
Von großer Berühmtheit ist auch das jährlich
stattfindende Umbria Jazz, das wichtigste europäische
Festival dieses Musikbereichs, das in Perugia und den Hauptzentren
stattfindet.
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