PERUGIA
Aus Sicht der künstlerischen Zeugnisse sind die Fundstücke
der Anfangsepoche gering: (Sarg aus dem VI Jhd. v.Chr.) und
die 3km lange, teilweise unversehrte etruskische Ringmauer
aus Blöcken von Tavertino an der Begrenzungslinie, an
der sich vielzählige Tore öffnen: (Mandorla Bogen,
San Luca Tor, Sole Tor, Sant'Ercolano Tor). Bedeutend unter
ihnen ist der Etrusco Bogen oder Augusto Bogen sowie die Reste
des Marzia Tors, auch dieses aus dem III-II Jhd. v.Chr. .
Es befindet sich in der Bastei des Paulus Hügels.
Von besonderem Interesse sind die großen Nekropolen
(Santa Caterina Vecchia, Sperandio, Monteluce, Monterone,
San Costanzo) und das Hypogäum di Volumni, das in der
Ortschaft Palazzone entdeckt wurde. Das Projekt des Grabes
war in dem Hügel vergraben und gleicht dem Projekt der
etruskischen Wohnorte. Erwähnenswert ist auch die Restauration,
die den Untergrund von Piazza Piccinino begehbar gemacht hat
und wo ein großer etruskischer Teich in Tuffstein von
37 m Tiefe und mit einem Durchmesser von 5 m, entdeckt wurde.
Er gilt als ältester Teich der etruskischen Geschichte
und hat die Funktion eines Behälters im Inneren des fortifizierten
Hügels.
Das Archäologische Nationalmuseum Umbriens ist in die
Zeitalter etruskisch-römisch und vorgeschichtlich eingeteilt
und verwahrt eine bemerkenswerte Anzahl an archäologischen
Fundstücken des gesamten Gebietes.
Aus dem Mittelalter sind die wichtigsten Monumente: die Sant’Angelo
Kirche, ein kreisförmiger Bau des V-VI Jhd; San Pietro,
erbaut um das Jahr 1000, mit Umarbeitungen aus dem Rinascimento
(Der Glockenturm stammt aus dem Jahre 1468). In der Zeit der
Stadtstaaten kam es zu einem generellen künstlerischen
Erwachen. Aus dieser Zeit stammen die bedeutendsten Zeugnisse:
Priori Palast (1293-1443), Beispiel der gotischen bürgerlichen
Architektur, der heute die Nationalgallerie Umbriens beherbergt
und die San Lorenzo Kathedrale, mit dessen Bau zur Hälfte
des 14.Jahrhunderts begonnen wurde. Das berühmteste Monument
aus diesem Zeitalter ist der Maggiore Brunnen (im Zentrum
des Hauptplatzes der Stadt), ein Werk von Nicola Pisano und
dessen Sohn Giovanni.
Das Rinascimento begann im Jahre 1423 mit der Loggia von Braccio
Fortebracci, bestätigt sich aber durch den Florentiner
Agostino di Duccio, dem die Rede von Sankt Bernhard zu verdanken
ist. Er ist aber vor allem wegen seinen Plastik Dekorationen
und dem San Pietro Tor berühmt.
Die Tätigkeit und das Dasein der toskanischen Künstler
in Perugia zur Hälfte des Jahrhunderts, ließ die
umbrische Kunstschule entstehen. Ihre Haupt Protagonisten
sind Perugino (sein bedeutendstes Werk der Stadt sind die
Fresken im Collegio Cambio, an denen auch sein Schüler
Raffael teilhatte) und Pinturicchio.
Unter den Museen, außer der schon erwähnten Nationalgallerie
Umbriens im Priori Palast, ist das Museum dell’Opera
des Doms bemerkenswert, mit seinen Gemälden der umbrischen
Schule und vielzähligen Objekten und Manuskripten des
Doms.
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