NARNI
Unter den Roemern war die Stadt als Nequinum bekannt; nach
der Annektion ans roemische Reich 299 v.Ch. wurde sie in Nania
umbenannt und ein Hauptknotenpunkt der Via Flaminia, wodurch
sie eine lange Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs erlebte.
Aber Narni hat uralte Urspruenge, die bis
auf die Jungsteinzeit zurueckreichen.
Die Stadt liegt auf einem Felsenauslaeufer und beherrscht
mit ihrer Festung das Tal des Flusses Nera und die Niederung
von Ternana. Durch diese dominierende Lage war sie seit der
ersten barbarischen Besatzungen oft im Mittelpunkt territorialer
Auseinandersetzungen. Wie die anderen umbrischen Staedte erlebte
sie eine kulturelle Entwicklung im Mittelalter und wurde in
dieser Hinsicht wichtiges Zentrum der Region. 1527 wurde Narni
von den Landsknechten auf ihrem Durchzug nach Rom ausgepluendert
und zerstoert.
In der Piazza von Narni finden sich viele wertvolle Bauwerke
wie etwa der Palazzo Comunale (1273, Werke des Ghirlandaio)
und der Palazzo dei Priori (1275), aber es gibt zahlreiche
andere Orte in der Stadt, die einen Besuch lohnen: die Kirche
San Francesco (13. Jhdt.) mit ihren Fresken, Sant’Agostino
(14. Jhdt.) und Santa Margherita.
Zeugnis einer aelteren Vergangenheit ist etwas ausserhalb
der Stadt die Bruecke Ponte di Augusto (27 v.Ch.) und die
Festung Albornoz, 1370 auf Auftrag des Kardinals Egidio Albornoz
von Ugolino di Montematre erbaut.
Auch die protoromanische (900-1070 n.Ch.) Kirche Santa Pudenziana
und die Felshoehle des hlg. Franziskus sind einen Besuch wert.
Wie Amelia, so hat auch Narni dem Besucher ein unterirdisches
Schauspiel aus der Roemerzeit und dem Mittelalter zu bieten:
den Gerichtsraum der Inquisition unter dem Kloster San Domenico,
mit dazugehoeriger unterirdischer Kirche (mit Fresken) aus
dem 12. Jhdt.
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