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MANTUA (MANTOVA)
Neben der Piazza delle Erbe steht die prunkvolle Kirche S.Andrea,
eines der Meisterwerke der italienischen Renaissance, 1472/94
nach Entwurf von Leon Battista Alberti erbaut ( die Kuppel
ist ein Anbau aus dem 18.Jhdt.) Die Fassade erinnert an einen
roemischen Triumphbogen, das Innere an die Struktur der antiken
Basiliken des Forum Romanum.
Die Kirche ist geradezu majestaetisch,
und von innen gesehen lassen die Proportionen und die Perspektiven
sie noch groesser erscheinen. In der ersten Kapelle links
befindet sich das Grab von Andrea Mantegna.
Ein anderer Stadtmittelpunkt ist die Piazza Sordello, einst
Mittelpunkt des politischen und kuenstlerischen Lebens. Hier
stehen die Palazzi der zwei wichtigsten Familien des alten
Mantua, der Bonacolsi und der Gonzaga, sowie der Dom, der
zwar aus dem Mittelalter stammt (an einer Seite befinden sich
noch gotische Reste, und der Glockenturm ist romanisch), dessen
heutiges Bild aber infolge seines aeusseren Umbaus aus dem
18. Jhdt, stammt.
Der Palazzo dei Gonzaga ist der beruehmte Palazzo Ducale,
der was Groesse, kulturelles Leben, Prunk und Reichtum an
Sammlungen und Einrichtungsgegenstaenden angeht, einer der
groessten und beruehmtesten Fuerstenhoefe im Europa der damaligen
Zeit war. Die wichtigsten Gebeaude, aus denen der Palazzo
besteht, stammen aus dem Ende des 13. Jhdts, hinzu kommen
das Castello di S.Giorgio aus dem Ende des 14. Jhdts und die
in verschiedenen Epochen angelegten internen Hoefe und Gaerten.
Die originale Sammlung ist im Laufe der Jahrhunderte verschollen,
aber man kann heute noch Werke von Tintoretto, Rubens, Giulio
Romano, die Sammlung von Wandteppichen und natuerlich die
fuerstlichen Wohnraeume mit ihren Fresken und geschnitzten
und dekorierten Decken bewundern. Unter den Fresken sind die
des Pisanello hervorzuheben, die einen ritterlichen Zyklus
darstellen und das Meisterwerk Andrea Mantegnas (ca. 1474)
im Repraesentationszimmer „Camera degli Sposi“
in einem Turm des Castel S.Giorgio: die Fresken stellen Szenen
aus dem Leben der Familie Gonzaga dar, die innerhalb eines
praechtigen und vollkommenen Buehnenbilds gemalt sind, das
eine Fuelle an Vorhaengen, Reliefs, Balkons und Strukturen
darstellt, die den Raum vollkommen veraendern.
Nur knapp ausserhalb des Zentrums, entlang der Strassenachse
aus der Renaissance, steht die Kirche S.Sebastiano, das zweite
Projekt Leon Battista Albertis fuer die Stadt. Sie stammt
aus dem Jahr 1460 und zeichnet sich durch eine fast asketische
Nuechternheit und durch den Klassizismus der Linien aus.
Am Ende dieser Strassenachse, in fast 2km Entfernung von den
zentralen Plaetzen, befindet sich der Palazzo Te, der Landsitz
und Reitstall der Gonzaga, entworfen und erbaut von Giulio
Romano, eines Schuelers von Raffaello, zwischen 1525 und 1535.
Es handelt sich um eines der Meisterwerke des italienischen
Manierismus, das in seiner scheinbaren Schlichtheit fuer den
aufmerksamen Betrachter etliche Ueberraschungen bereit haelt:
die Fassaden sind scheinbar alle gleich, aber in Wirklichkeit
gibt es viele Unterschiede im Muster und der Anordnung der
Elemente. Die einfache Form der viereckigen Raeume steht in
dauerndem Kontrast zu perspektivischen Fresken, die deren
Struktur veraendern: besonders beruehmt sind die Gemaeldezyklen
im Raum der Psyche, im Raum der Pferde – mit echten
Portaits der Lieblingspferde der Fuersten – und vor
allem im Raum der Giganten, absolutes Meisterwerk der Buehnenbildperspektive,
weit entfernt von jeglichem Anklang an klassische Strenge.
Es handelt sich um Werke, die Allegorien und intellektuelle
Themen darstellen – fuer aeusserst gebildete Betrachter.
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